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Gumorgen
Und wiedermal
muss ich gegen den Schlaf ankämpfen. Aber diesmal soll das mit der
Erinnerungsbewahrung und Internetteilhabe anders laufen- eigentlich habe ich
noch Texte von mindestens sechs Ausflügen, Gedankengängen etc, die ich
vervollständigen oder gar mal anfangen sollte (ganz zu schweigen von duzend
unangetasteten Comicideen). Meine guten, lesewilligen Freunde: Zeit ist ein
rares Gut für mich geworden. Ich habe einen dreiwöchigen Besuchermarathon
hinter mir, der sich, trotz der wunderbar-heimatlichen Aura eines bekannten sozialen
Umfeldes, in dunkleren Nuancen meiner Augenschatten bemerkbar gemacht hat.
Und so sitze ich wieder hier, im Müdigkeitsdelirium, heute nüscht to don, morgen erst der nächste Termin (eine Wahrsagerin… wöhöhö. Hier exklusiv die Top 5 der Dinge, die ich hören will, die mir momentan einfallen: 5. „Eines Tages werden sie wieder ausschlafen“ / 4. „Individuen in ihrem Bekanntenkreis, die heute besonders preachy sind, werden sich ob des gewünschten Punktes Numero 5 nicht zu einem Freizeitlimbo herausgefordert fühlen“ / 3. „Ihr Sonnenbrand wird heilen und sie werden nicht an Hautkrebs sterben“ / 2. „Die Pestospaghetti gleich werden trotz Mufftupperdose nicht nach muff schmecken“ / 1. „Am Donnerstag wird es kühl und ihre 10.000 Schichten Kleidung, durch die sie versuchen, so viel wie möglich nach Deutschland zu schaffen, werden weder sie, noch die werten Damen und Herren der Fluggesellschaft Ryanair stören“*)
Und so sitze ich wieder hier, im Müdigkeitsdelirium, heute nüscht to don, morgen erst der nächste Termin (eine Wahrsagerin… wöhöhö. Hier exklusiv die Top 5 der Dinge, die ich hören will, die mir momentan einfallen: 5. „Eines Tages werden sie wieder ausschlafen“ / 4. „Individuen in ihrem Bekanntenkreis, die heute besonders preachy sind, werden sich ob des gewünschten Punktes Numero 5 nicht zu einem Freizeitlimbo herausgefordert fühlen“ / 3. „Ihr Sonnenbrand wird heilen und sie werden nicht an Hautkrebs sterben“ / 2. „Die Pestospaghetti gleich werden trotz Mufftupperdose nicht nach muff schmecken“ / 1. „Am Donnerstag wird es kühl und ihre 10.000 Schichten Kleidung, durch die sie versuchen, so viel wie möglich nach Deutschland zu schaffen, werden weder sie, noch die werten Damen und Herren der Fluggesellschaft Ryanair stören“*)
Also werde ich
die zig anderen Texte erstmal stehen lassen und von gestern berichten, bevor
mir wieder was dazwischen kommt:
LOS RAMOS EN ELCHE
Die Stadt Elche
liegt etwa eine halbe Stunde von Alicante entfernt in Richtung Inland. Sie ist
eine Universitätsstadt und berühmt für ihre vielen Palmen, die sich in
ausgedehnten Parks über das Gelände der Stadt erstrecken. Sie sind nicht etwa
künstlich angelegt, sondern bestehen dort schon seit Jahrhunderten. Auch
ziehren sie das Wappen der Stadt. Zu den wenigen Fußballclubs, die man
außerhalb Spaniens kennt, gehört sicher auch der FC Elche (Der übrigens gegen
Valencia gespielt hat, als wir da waren – kaum eine gut besuchte Bar, dien nicht mindestens einen Flachbildfernseher aufgebaut hatte). Das Ambiente in Elche ist das einer
jungen, modernen Stadt, die sich nicht touristisch gibt, sondern noch immer den
Charme einer groß gewachsenen Provinzstadt beinhaltet.
Eine Stadt also
an Palmsonntag zu besuchen, die für ihre Palmen berühmt ist, schien mir nur
fair:
Die Semana Santa und Religion in Spanien
Oh, ich hab ja
noch gar nüscht zu Ostern hier erzählt. Das liebe katholisch geprägte Spanien
lässt nämlich keine Zweifel, welches das höchste kirchliche Fest im Jahr ist. Während die Adventszeit hier recht mau verlief, tanzt hier zu Ostern der Papst im
Kettenhemd. Was uns die Karwoche, ist den
Spaniern die Semana Santa, eingeleitet an Palmsonntag und bis Ostermontag mit
etlichen Prozessionen und Ritualen begangen. Von den Bruderschaften, deren
Mitglieder sich in Roben kleiden, die man sonst nur vom Klu-Klux-Klan kennt,
hatte ich schon gehört. Riesige Baldachine mit Heiligenfiguren, vornehmlich der
heiligen Jungfrau (La Virgen) oder dem gekreuzigten Christus (Christo en cruz), sowie Reliquien
und Kreuze werden als Zeichen der Buße und in Gedenken an das Opfer Jesu von
den Mitgliedern der Bruderschaften durch die Straßen getragen. In der Glosse
einer Kollegin hatte ich gelesen, dass die Selbstgeißelung bei diesen Prozessionen
früher ein viel größerer Bestandteil des Ganzen war, als heute, dass einige
Mitglieder der Bruderschaften früher den Weg barfuß beschritten, um für die
Gesundheit eines Verwandten zu bitten.
Bisher schien mir
Religion in Spanien ein von außen durchaus überschätztes Thema in Spanien zu
sein. Die Spanier, die mit mir über diese Themen sprachen, versicherten mir,
dass es ein Klichee sei, dass die jüngeren Generationen zunehmend agnostisch
als christlich dachten und schon gar nicht so „erzkatholisch“, wie sich das die
Ausländer vorstellen. Zwar gibt es diese Feste, die ständig zu Ehren der
Heiligen stattfinden, doch glichen diese in Hinblick auf die Beteuerungen der
mir begegneten Spanier eher wie aus Tradition begangene Fiestas.
(An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass Microsoft Word meinen vorgeschriebenen Text bis hierhin gelöscht hat. Das Folgende darf also wertgeschätzt werden, da ich es zum zweiten Mal schreibe. WHAAAAAAA!!!)
Wo wir gerade schon über das Thema Religion sprechen, wäre es vielleicht lohnenswert, wenn ich von meinem ersten Messbesuch hier erzähle. Eine kleine Anekdote, die Nicht-Interessierte und Lesefaule gerne überspringen können.
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Dass das mit der Religion doch eine andere Nummer war, als in Deutschland, lässt sich, denke ich, an beinahe jeder örtlichen Kirche feststellen: Während Gemeinden in Deutschland auf Deiwel komm raus zusammengelegt und Kirchgebäude geschlossen werden, hält man in Benissa beispielsweise jeden Tag eien Messe ab, bei Zeiten auch mehrmals am Tag. Beichtgelegenheit besteht täglich und allgemein ist eine stärkere Präsenz erkennbar. Meine erste spanische Messe besuchte ich Anfang Januar in Teulada für die Zeitung. Es war eine Trauerfeier für einen Deutschen, der hier seit dreißig Jahren gelebt und gewirkt hatte und in der Region mit seiner Profession eine relativ unentbehrliche Rolle innehatte. Entsprechender Beliebtheit erfreute er sich hier. Da ich, wie gesagt, für die Zeitung da war, war es mit ziemlich unangenehm, der Messe beizuwohnen, auch wenn sie öffentlich war. Ich setzte mich also in eine der hinteren Reihen.
Was den Ablauf anging, war er unerwarteterweise genau, wie bei einer deutschen Messe. Eigentlich ja klar, ist ja die gleiche Lithurgie. Der merklichere Unterschied ging wohl eher vom Publikum aus. Es war ein wahres Kommen und Gehen, zwar nicht von vielen Personen, aber für jemanden, der deutsche Verhältnisse gewohnt ist, schon merklich. Ich fand es aber so besser, denn es gab dem Ganzen etwas "Menschlicheres", was dem Alltag nicht so unglaublich enthoben war, nicht diese steife, gestellte Prioritätsstimmung, die die Deutschen mittlerweile aus den Kirchen verscheucht (sichelich ist es nicht nur das, aber ich denke, es schwingt zumindest als kleiner Aspekt eines Ganzen mit).
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Dios mio, dios mio, porque me has abandonado?
(An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass Microsoft Word meinen vorgeschriebenen Text bis hierhin gelöscht hat. Das Folgende darf also wertgeschätzt werden, da ich es zum zweiten Mal schreibe. WHAAAAAAA!!!)
Wo wir gerade schon über das Thema Religion sprechen, wäre es vielleicht lohnenswert, wenn ich von meinem ersten Messbesuch hier erzähle. Eine kleine Anekdote, die Nicht-Interessierte und Lesefaule gerne überspringen können.
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Dass das mit der Religion doch eine andere Nummer war, als in Deutschland, lässt sich, denke ich, an beinahe jeder örtlichen Kirche feststellen: Während Gemeinden in Deutschland auf Deiwel komm raus zusammengelegt und Kirchgebäude geschlossen werden, hält man in Benissa beispielsweise jeden Tag eien Messe ab, bei Zeiten auch mehrmals am Tag. Beichtgelegenheit besteht täglich und allgemein ist eine stärkere Präsenz erkennbar. Meine erste spanische Messe besuchte ich Anfang Januar in Teulada für die Zeitung. Es war eine Trauerfeier für einen Deutschen, der hier seit dreißig Jahren gelebt und gewirkt hatte und in der Region mit seiner Profession eine relativ unentbehrliche Rolle innehatte. Entsprechender Beliebtheit erfreute er sich hier. Da ich, wie gesagt, für die Zeitung da war, war es mit ziemlich unangenehm, der Messe beizuwohnen, auch wenn sie öffentlich war. Ich setzte mich also in eine der hinteren Reihen.
Was den Ablauf anging, war er unerwarteterweise genau, wie bei einer deutschen Messe. Eigentlich ja klar, ist ja die gleiche Lithurgie. Der merklichere Unterschied ging wohl eher vom Publikum aus. Es war ein wahres Kommen und Gehen, zwar nicht von vielen Personen, aber für jemanden, der deutsche Verhältnisse gewohnt ist, schon merklich. Ich fand es aber so besser, denn es gab dem Ganzen etwas "Menschlicheres", was dem Alltag nicht so unglaublich enthoben war, nicht diese steife, gestellte Prioritätsstimmung, die die Deutschen mittlerweile aus den Kirchen verscheucht (sichelich ist es nicht nur das, aber ich denke, es schwingt zumindest als kleiner Aspekt eines Ganzen mit).
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Dios mio, dios mio, porque me has abandonado?