Donnerstag, 14. November 2013

Paso a paso (Teil 1: El Viaje)

Geschrieben: Dienstag, 12. November, 19:10 Uhr


Oh man, wo fange ich an....
Ich schreibe endlich, eigentlich nur, weil ich gerade so schön im Schreibfluss bin. Sitze nämlich gerade in der Redaktion, nachdem ich noch zwei Artikel geschrieben habe- ich kann euch sagen, Leute, was man nicht so alles lernt, wenn man die verschiedensten Leute interviewen muss!!!




Aber zurück zum Anfang, am Donnerstag. Jap. Ohgottey, das scheint mir schon einen Monat her!
Meine Mutter und ich sind recht zeitig (äherm!) gefahren. Es war wahrlich ein Abenteuer! Nicht nur hat uns der nette Herr, der uns an der Tankstelle in Kaldenkirchen mit der Luftbefüllung der Reifen half, eröffnet, dass einer selbiger kaputt sei (ihrkönnteuchmeineMienenichtvorstellen...!). Najaaaa, nach der Einholung einiger sachkundiger Meinungen via Telefon (Gruß & Dank an Herrn Häusler), haben wir uns dann doch auf den Weg gemacht, in der Hoffnung, dass nichts passieren würde. (Wundert euch nicht, Freunde, ich schreibe etwas rapide heute, weil ich so viel zu erzählen hab und noch immer gegen den Schlaf ankämpfe...! )
Die Fahrt bis Frankreich war jedenfalls eine einzige Bootsfahrt und sehr anstrengend- es war, als würden wir unter einem endlosen Wasserfall hindurchfahren. Die Nachtfahrt durch Frankreich jagt einem immer Respekt ein. Wenn man sie schon so oft gefahren ist, weiß man, dass hier 1. die meisten Idioten unterwegs sind (nichtsgegenFranzosen,isthaltnachts,wäreinDeutschlandvermutlichnichtvielanders), 2. die meisten Unfälle passieren 3. dies die Strecke ist, während der man am meisten gegen den eigenen "toten Punkt" ankämpfen muss. Bevor es jedoch soweit war, hielt das Land noch einige Abenteuer für uns bereit


LA PRIMERA AVENTURA  DE LA VIAJE

Lässt uns die Fahrt durch Frankreich generell am meisten erblassen, so stellt die Fahrt durch Frankreichs zweitgrößte Stadt, Lyon, diesbezüglich einen kleinen Höhepunkt dar. Man ist schon halb durch Frankreich durch, wenn dieses Ungetüm sich einem in den Weg stellt. Sehr enge Straßen. Ein duzend Tunnel. Und wenn der Beifahrer nicht im richtigen Moment "RECHTS!" ruft, fährst du halt einfach mal x + 20 Kilometer in Richtung Paris. Es erinnert mich eigentlich immer ein bisschen an das Autobahnlevel bei Mariokart (und ich bin Toad). Und jetzt kam das kleine Extra: Die Autobahn war irgendwann gesperrt. Und man hatte auch nicht daran gedacht, irgendwelche Hinweisschilder anzubringen, wie man denn zu fahren hatte. Sämtliche Auffahrten waren gesperrt und unser Navigationssystem leitete uns im Kreis. Nein, eine Karte hatten wir nicht dabei und ja, das war ganz schön dämlich, aber Schraubischlumpf  und Mamaschlumpf hatten noch ein Ass im Ärmel: Wir orientierten uns mit der Googlekarte von Lyon und hielten uns an der Rhône. "Alle Flüsse fließen ins Meer", meinte meine Mutter. Und tatsächlich: Nachdem wir uns durch engste, kopfsteinbepflasterte Gassen, im Rückspiegel die Polizei, gewunden hatten, kam endlich am Stadtrand die erlösende Auffahrt. Nach dieser Odyssee wechselten wir erstmal und fuhren dann noch ein bisschen lustig weiter. Was uns sehr bald schon zum

AVENTURA NUMERO DOS

führte. Wir waren auf Reserve (so fangen die besten Geschichten an!), also fuhren wir eine Tankstelle an, nicht ohne die Notiznahme der zig weiteren angekündigten Raststätten in nächster Nähe. Besagte Tanke hatte jedoch geschlossen/war kaputt/weißderGeier. Also fuhren wir erstmal weiter, und mussten mit Entrüstung feststellen, dass die weiteren angekündigten Raststätten aus nicht mehr bestanden, als aus lustigen Bäumchen und lustigen Bänklein. Nach mittlerweile 40 Kilometern auf Reserve kam dann die rettende Ankündigung einer Tankstelle, in... 20 Kilometern... Mama bricht der Schweiß aus, Schraube schaltet Radio und Heizung aus und summt ein Liedchen. Trotz aller Widrigkeiten schafften wir es tatsächlich noch zu dieser Tankstelle- äh, pardon, zu dieser geschlossenen Tankstelle, die [An dieser Stelle erleben wir eine kleine Rückschau auf Geschehnisse wenige Stunden zuvor, genauer gesagt: den Nachmittag, als unsere Heldin bei der Sparkasse steht...."Heb mal lieber all dein Geld ab, jaja!", denkt sie sich, "in Spanien kostet das! Jaja! Heb mal alles ab! Das ist voll klug von dir! Jaja!"] nur mit Karte funktionierte!
Die Nerven lagen blank... ich sah uns schon im Auto übernachten! GottseiDank fanden auch zwei junge Franzosen den Weg zu dieser Tankstelle. Nach der Schilderung unseres "huge problems!" mit unserem "gas!" schauten sie ein bisschen verdutzt, halfen uns jedoch tatsächlich aus, indem sie ihre Karte zur Bezahlung benutzten und sich das Geld von uns geben ließen!
Leute, das war echt ein Akt von Nettigkeit gegenüber Fremden, das finde ich unglaublich!

Wir führten unsere Fahrt fort und waren gegen Morgen bei Barcelona. Wenn es hell wird, auf dieser Strecke, und dir klar wird, dass sich über Nacht die ganze Umgebung und Vegetation verändert hat, dann hat das schon etwas Magisches. Auch die Temperatur kletterte schnell auf die 18°C-Marke. Aber was wäre so eine Autofahrt, ohne eine



AVENTURA TERCERA 

...? Hundert Kilometer von unserem Ziel entfernt (und auch das zählt zu den guten Einleitungen für witzige Geschichten), meinte mein Auto plötzlich, die Leistung drosseln zu müssen. Meine Mutter war gerade am fahren und meinte, "der zieht nicht mehr richtig". Zunächst schoben wir es auf den Wind, der für uns, die wir mittlerweile an der Küste entlangfuhren, ziemlich heftig geworden war. Als wir dann wechselten, merkte ich den Unterschied jedoch sofort; es war, als hätte man meinen 110 PS-Motor plötzlich gegen einen mit 70 PS getauscht. Vielleicht wäre das nicht allzu beunruhigend gewesen, aber wir kamen mittlerweile auch wieder an steil ansteigenden Autobahnstrecken aus, sodass wir teilweise plötzlich nur noch 60kmH fuhren (bei durchgedrücktem Gaspedal, wohlgemerkt). Es hätte mich wahrlich nicht gewundert, wenn wir so kurz vor dem Ziel noch liegengeblieben wären. Doch glücklicherweise schafften wir es.  So viel ersteinmal zur Fahrt, der zweite Streich folgt hoffentlich sogleich! (... also morgen!)